The place where Service gets Space. Das war Service Space 2018.

Hier spricht Ihr Moderator.

Eine Definition für „IT“? Das ist das Zeug, das dann, wenn man es am nötigsten braucht, den Dienst versagt. Und so stehe ich am Tag des jährlichen Highlights der ITSM Community 10 Minuten vor Beginn (an-)gespannt auf der Bühne, blicke in den wunderschönen, aber noch leeren Maria-Theresia-Saal. Draußen scheint die Sonne und vom Weingarten her höre ich die Vögel zwitschern, aber leider keinen Ton aus den Lautsprechern hinter mir.

Was ist „Service Management“? Wohl das, was die Tontechniker von Bernhard-AV jetzt zaubern. Einer installiert den Workaround und verlegt ein neues Kabel, der andere sucht inzwischen die Ursache und findet sie auch. Nebenbei beruhigt er den nervösen Moderator.

Noch 5 Minuten. Alles funktioniert. Die 130 vorbereiteten Sessel sind zu 90% unbesetzt. Wenn ich nervös bin, habe ich einen Zähl-Tick.

Jetzt gehe ich rüber in die Halle, wo 13 Partnerunternehmen ihre Lösungen und Ideen präsentieren. Hier werden auch Kaffee, Tee und kalte Getränke ausgegeben und ich frage mich kurz, ob sich noch ein schneller Espresso ausgeht. Tut er nicht, denn in der Halle und im Hof davor sind so viele Menschen, dass ich statt Kaffee zu trinken lieber Hände schüttelnd, winkend und grüßend zur Musikanlage vordringe.

Der Plan sagt, leg „Mr. Blue Sky“ von E.L.O. auf, stell ordentlich laut und sie werden die Anspielung auf das Konferenz-Motto „Blue Skies“ erkennen und dir in den Saal folgen.

Und tatsächlich, der Saal füllt sich mit erwartungsfreudigen Menschen. Eigentlich überfüllt er sich, denn unser erster Keynote-Speaker ist Roman Jouravlev von AXELOS mit Neuigkeiten über „ITIL 4“. Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen und zu sehen, dass kein Platz unbesetzt bleibt, neben Dir einer der führenden Köpfe im ITIL 4 Projekt, ist schwer zu beschreiben.

Alexandra Meissnitzer hat das gut hinbekommen, als sie später am Nachmittag in ihrer Closing Keynote vermittelt, wie das so ist, wenn man monatelang auf ein Ziel hinarbeitet und es dann klappt. Nach meiner durchaus mit Verbesserungspotenzial ausgestatteten kurzen Einleitung in Dönglisch (Abwechselnd Englisch und Deutsch mit konsequent österreichischem Akzent) mache ich die Bühne frei für unseren ersten Keynote Speaker.

Roman Jouravlev war nach seiner Rede so wie alle anderen Vortragenden den ganzen Tag da. Damit hatten viele die Möglichkeit für persönliche Gespräche.

Ab dem zweiten Vortrag startete dann der parallele Stream „Best Practice“. Der große Noel Bruton sprach vor etwas weniger Publikum als sein Vorredner, aber seine Begeisterung und Erfahrung nahm alle mit. Währenddessen sprach Clemens Gabl im voll besetzten Workshop-Raum über erfolgreiches Monitoring mit Lösungen von Leutek.

Pünktlich ging es in die erste Pause. Die wurde beinahe zu kurz: Networking, mit Ausstellern und anderen Teilnehmern über aktuelle Herausforderungen sprechen, Jause einnehmen, Sonne und frische Luft auf der riesigen Terrasse genießen, … Oder im Saal bestaunen, wie Anita Berner von Visual Message die ersten Keynotes mittels „Graphic Recording“ visualisiert hat.

Nach der Pause dann wieder die Qual der Wahl: Die einstündige Keynote von Rob Akershoek zu „IT4IT“ in Schnenglisch (schnelles, niederländisches Englisch) oder der Erfahrungsbericht von Christian Egger über ein erfolgreiches JIRA-Projekt mit IS4IT, gefolgt vom Bericht von Robert Pintac über den Einsatz der Technologie von Lomnido für Tool-Integrationen.

Das Schöne am Moderatoren-Dasein ist ja, dass ich selber die Vorträge genießen darf. Ein bisschen Arbeit ist dabei, um zu ein paar schlauen Fragen für die Podiumsdiskussion zu kommen. Die fand am Ende der internationalen Keynotes statt, aber dazu später. Jetzt war erst mal Zeit für … Pause.

Das Essen war reichlich und, – wie man mir sagte – gut. Da ich die Mittagspause für Video-Interviews mit Teilnehmern nutzte, habe ich den kulinarischen Teil unserer Veranstaltung nicht ausreichend gewürdigt. In meiner Freude, dass für so viele Leute Service Space mittlerweile ein fixer Termin in ihrem Kalender ist, mischte sich auch ein wenig Bedauern, dass die Pausen nicht reichen würden, um mit allen diesen Service Management begeisterten Menschen zu sprechen.

Wir haben heuer etwas Neues riskiert, nämlich einen dreistündigen Workshop als alternatives Angebot zu den zwei Streams „Blue Skies“ und „Best Practice“. In meinem zuverlässig in der Nacht vor dem Event abgerufenen Alptraum stand Stefan Brahmer mit seinem Lego-Roboter in einem Workshop-Raum und blickte traurig auf die einzigen Teilnehmer: Martin „Averell“ Pscheidl von unserem Premium Partner ServiceNow, der diesen SOLVE-Workshop ermöglicht hat, und unser Fotograf Georg Beyer, der ein Panoramabild der 4 unbesetzten Arbeitsstationen knipst. Die Realität war zum Glück das Gegenteil meines Traums. Der Workshop war ausgebucht. Und beim parallel stattfindenden Workshop von Norbert Neudhart von unserem Partner NTT Data gab es trotzdem keinen Mangel an aktiven Teilnehmern.

Währenddessen sprach Julia Harrison über wissenschaftliche Methoden im Service Management und zog auch damit ein großes Publikum an.

Danach durfte ich Martijn Adams von 4me Inc. begrüßen. Er ist seit Jahren im ITSM und SIAM Umfeld daheim und hat versucht, Trends wie VeriSM einzuordnen. Währenddessen moderierte Peter Resch-Edermayr von synetics unseren wiederentdeckten „CMDB Round Table“.

Pause. Die letzte vor dem großen Finale. Zeit für eine Runde in der vollen Halle. Gar nicht so einfach, mit unseren Partnern zu sprechen, weil diese erfreulicherweise alle in Gespräche vertieft waren. 4me und TOPdesk präsentierten sich heuer das erste Mal bei Service Space, ebenso Freshworks, IS4IT, togethersecure und die FH Burgenland. Omninet, NTT Data, Cherwell und Kapsch BusinessCom, Leutek, Lomnido und ServiceNow sind langjährige Partner und Unterstützer und waren selbstverständlich auch heuer wieder dabei.

Unsere internationalen Keynote Speaker haben uns die Zukunft von Service Management nicht verraten, aber immerhin fundiert spekuliert. Mir blieb besonders ein Diskurs in Erinnerung: „You can’t blame the hammer if you fail to fix something. You can’t blame ITIL if your processes do wrong.“ (Roman Jouravlev, AXELOS) versus „You can’t name something a BEST PRACTICE and then go away and tell people that it is their fault if following the practice is not successful.“ (Noel Bruton, ITSM-Legende und der Mensch hinter MISD). Erkenntnisse: Mit ITIL 4, MISD, IT4IT, VeriSM, DevOps, COBIT und SIAM stehen uns heute Frameworks, (Best) Practice-Sammlungen und Modelle in einer historischen Vielzahl und Reife zur Verfügung. Erfolgreich werden die sein, die den passenden Mix für sich finden. Über „adopt and adapt“ als sinnvollen Ansatz war sich das Podium einig.

Trotz der übermächtigen Konkurrenz im großen Saal konnte Wolfgang Papendieck von unserem Premium Partner Omninet vielen Leuten „BPMN als Chance für IT Service Management“ vermitteln.

Wie jedes Jahr sorgte unser Gewinnspiel „Kahoot!“ für Spannung und Gaudi. Die Preise, gestiftet von Omninet, ServiceNow und ITSM Partner gingen an die Schnellsten unter den Aufmerksamsten.

Nach dem Spaß waren alle im vollen Saal gespannt auf den Start der Keynote von Alexandra Meissnitzer. Die ehemalige Spitzensportlerin überzeugte mit Botschaften, die zum Nachdenken anregen.

Alexandra blieb auch während der Abendveranstaltung, hat mit vielen Teilnehmern der Space Night geplaudert und das Lesekabarett mit Zirkowitsch & Fröhlich genossen. Für mich hat die Mischung gut gepasst: Viel fachlicher Input, die „weichen“ Themen, die unter anderem von Julia Harrison und Alexandra Meissnitzer rübergebracht wurden und abschließend ein wenig Philosophie unter korrekter Verwendung des Konjunktivs. Mit angenehm vollem Kopf und einer unbändigen Lust auf das Dessert startete ich in den letzten Teil der Space Night. Eine Dokumentation gibt es im Sinn der ersten Regel des Fight Club hier nicht 😉

Ich freue mich auf’s Wiedersehen – am 19.9.19 bei Service Space 2019.